GINSENG: DAS QI-TONICIUM

In der Chinesischen Arzneimitteltherapie gilt die Ginsengwurzel als Kräuterkaiser, als eines der wenigen Herrscherkräuter der quasi obersten Hierarchie der kostbarsten Kräuter und wird für ein „langes, erfülltes Leben”, also für Langlebigkeit und körperlicher, geistiger und emotionaler Frische eingesetzt, um ein möglichst beschwerdefreies Altern zu ermöglichen. In der chinesischen Volksmedizin ist Ginseng eines der wichtigsten Mittel, das unspezifisch die körpereigene Abwehr gegen Krankheit, Stress und Verspannungen unterstützt. Es findet Anwendung bei der Behandlung von Schwäche- und Ermüdungszuständen, Leistungs- und Konzentrationsminderung. Ginseng ist nach Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) thermisch warm. Er wirkt auf den Milzmeridian, der für die richtige Verteilung der Nahrungsenergie zuständig ist, und auf den Lungenmeridian, der die Atem-Essenz zuführt. Weiters wird seine Wirksamkeit auf die Erhaltung und Erneuerung des Jing, der Quint-Essenz der Nieren gepriesen. 

Die erste Erwähnung findet sich etwa im Jahr 40 v. Chr. Die Ginsengwurzel galt damals wie heute in Asien als lebenslanger Begleiter zur Stärkung und Erhaltung der Gesundheit. Bereits im 17. Jahrhundert bekam Ludwig XIV. eine Ginsengwurzel vom König von Siam (heute Thailand) als Geschenk überbracht.

Der asiatische Ginseng ist in Korea, im nordöstlichen China und im östlichen Sibirien beheimatet. Die Unterscheidung in roten und weißen Ginseng beruht nicht auf unterschiedlichen botanischen Arten, sondern geht auf die Behandlung der Wurzel nach der Ernte zurück. Bei weißem Ginseng werden die Wurzeln nach der Ernte getrocknet, roter Ginseng entsteht, wenn die Wurzeln nach der Ernte mit Wasserdampf behandelt werden und im anschließenden Trocknungsprozess der Wassergehalt stark reduziert wird. Der chinesische Name „Ginseng“ bedeutet eigentlich „Mensch“ bzw. „Wurzel“ und könnte auf die Wurzelform zurückgehen; diese ähneln manchmal menschlichen Figuren. Der chinesische Name für Ginseng lautet: Renshen. Es schmeckt leicht bittersüßlich und wird als thermisch warm eingeordnet. Ginseng hat eine Affinität zu den Organen Milz und Lunge.

Wirkung:

  • Füllt das Qi auf
  • Tonisiert das Lungen-, Milz und Magen-Qi
  • Tonisiert das Herz-Qi und unterstützt das Yin
  • Fördert die Bildung der Körpersäfte
  • Beruhigt den Geist

In der westlichen Kräutermedizin gibt es kein adäquates Mittel welches an die Wirkung von Ginseng herankommt. Er ist DAS Qi-tonisierende Kraut (Wurzel) schlechthin. Leider ist Ginseng sehr teuer, weswegen es in den Rezepturen oftmals durch Radix Codonopsitis ersetzt wird.

Auf den Märkten Asiens muss man vorsichtig sein, wenn man eine Ginsengwurzel kauft, denn manchmal erhält man bereits Ausgekochte. Ein Fachblick ist gefragt!
Quelle: Wikipedia, Dr. Ploberger Florian

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